12. November - Interreligiöses Friedensgebet in Bruckmühl

"Frieden, den die Welt nicht gibt …" – warum eigentlich nicht? Diese Frage stellt sich in jedem Jahr neu, wenn sich die drei hier ansässigen Religionsgemeinschaften zum interreligiösen Friedensgebet zusammenfinden, um ein Zeichen zu setzen gegen Vorurteile, Ausgrenzung, Hass und Unfrieden. Die Bitten um Frieden sind ernst gemeint: Frieden im Kleinen wie im Großen, daheim und "draußen" in der Welt. Das zeigte sich wieder beim 19. interreligiösen Friedensgebet im Markt Bruckmühl an einem Sonntagabend in der Aula der Holnstainer Grundschule, zu dem die evangelische und die katholische Kirchengemeinde und der Verein der türkischen Arbeitnehmer eingeladen hatten.
 

Pastoralreferent Markus Brunnhuber begrüßte die Anwesenden, unter ihnen auch der 1. Bürgermeister der Marktgemeinde, Richard Richter. Außerdem dankte er der Rektorin Birgit Splett für die freundliche Aufnahme, lud angesichts der schlimmen Krisen in der Welt zum Innehalten und Mitbeten ein und sprach den berührenden "Dialog zwischen den Religionen". Auch Adnan Sürek (Türkischer Arbeitnehmerverein) rief mit seinem einführenden Gebet die weltweiten Brennpunkte kriegerischer Auseinandersetzungen ins Gedächtnis, ohne politisch abzugleiten, während Fatih Saltabas eindrucksvoll eine Sure aus dem Koran vortrug mit Übersetzung ins Deutsche.
 

"Suche den Frieden …" diese Aufforderung aus Psalm 34, Vers 15 aus dem Alten Testament, vorgetragen von Mathias Fritzsche (evang. Kirchengemeinde), schließt mit der Aufforderung, dem Frieden nachzujagen. Ebenfalls aus dem Alten Testament trug Christel Obermüller die Gedanken zu Jesaja 2, Vers 4 vor, bekannt als die Bitte, Schwerter zu Pflugscharen zu machen und Lanzen zu Winzermessern.
Mit leisen Gitarrenklängen begleitete Markus Brunnhuber die laut oder im Stillen vorgetragenen Anliegen und Bitten der Anwesenden.
Frauen haben in allen Kulturen einen besonderen Blick für Gerechtigkeit und Frieden, dem trug Güler Mazlum mit dem berührenden Gebet der muslimischen Frauen Rechnung. Das "Gebet des Franziskus" (Brunnhuber) zum Welttag aller Kreaturen erinnerte auch an das Leid der Geflüchteten weltweit. Dem "Gebet für die Erde" (Obermüller/Fritzsche) und dem "Gebet der Vereinten Nationen" (Brunnhuber) schloss sich das gemeinsam gesungene Lied "Hewenu shalom alechem" ("wir wollen Frieden…") an.
 

Text, Bild: GK